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Neuer Lise-Meitner-Stipendiat

Freitag, 03.07.2020

Ab 1.8.2020 wird Herr Tripolt als neuer Lise-Meitner-Stipendiat am Institut für Physik tätig sein.

Dr. Ralf-Arno Tripolt wird ab 1. August seine Forschung zu spektralen Eigenschaften stark-wechselwirkende Materie als Lise-Meitner-Stipendiat an unserem Institut fortführen.

Herr Dr. Ralf-Arno Tripolt ist kein Unbekannter an unserem Institut: Er hat von 2005 bis 2011, damals noch im Diplomstudium, bei uns studiert, und er hat dieses Studium mit einer ausgezeichneten Diplomarbeit zum Thema "The QCD phase diagram in a finite volume" abgeschlossen. Er hat 2015 an der TU Darmstadt promoviert, seine von Profs. Lorenz von Smekal und Jochen Wambach betreute Dissertation  zum Thema "Spectral Functions and Transport Coefficients from the Functional Renormalization Group" wurde mit "summa cum laude" bewertet. Wie die folgenden Jahre zeigen sollten, entspricht diese Auszeichnung seiner Dissertation durchaus der Bedeutung der darin berichteten Ergebnisse. Aufbauend auf seine Forschungsarbeiten wurde die sogenannte "aFRG", was für "analytically continued  Functional Renormalization Group"  ("analytisch-fortgesetzte Funktionale Renormierungsgruppe") steht, begründet und weiter entwickelt. 

Nach seiner Promotion war Herr Tripolt als Postdoktorand an der TU Darmstadt, dem ECT* Trento und der Universität Frankfurt tätig. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Kollegen führte er seine Forschungen zur Physik stark-wechselwirkender Materie mit der in wesentlichen Teilen von ihm entwickelten Methode, der aFRG, fort.

Auch in den beiden kommenden Jahren wird der Fokus seiner Arbeit auf diesem und verwandten Themen liegen. Die spektralen Eigenschaften stark-wechselwirkende Materie unter extremen Bedingungen sind von Bedeutung für die Kosmologie, da das frühe Universum sehr heiss war, wie auch für die Astrophysik, da kompakte stellare Objekte wie z.B. Neutronensterne sehr dicht sind. Als ein wichtiges Resultat dieser Untersuchungen erwartet man sich ein Verständnis der Zustandsgleichung und der Transporteigenschaften solcher extremer Materiezustände. Aber mindestens genau so wichtig sind die daraus resultierenden Einsichten in Bezug auf die verschiedenen Phasen hadronischer Materie, also in Bezug auf das Phasendiagramm der Quantenchromodynamik. 

Experimentell werden solche Formen hadronischer Materie in ultra-relativistischen Schwerionenstößen an Beschleunigern wie dem LHC am CERN, dem RHIC am BNL und FAIR an der GSI Darmstadt untersucht. Eine Zusammenarbeit mit den entsprechenden experimentellen Gruppen am Stefan-Meyer-Institut in Wien ist geplant, und somit wird Herr Tripolt die bereits bestehenden Kollaborationen der Grazer mit den Wienern Elementarteilchenphysikern um eine weitere Facette erweitern.

Herr Tripolt wird seine besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten an Master- und Doktoratsstudierende vermitteln. Bereits für das Wintersemester ist geplant, dass er eine Vorlesung über die Funktionale Renormierungsgruppe hält. 

Wir begrüßen Herrn Tripolt herzlich und freuen uns auf die Zusammenarbeit und auf viele wissenschaftliche Diskussionen mit ihm.
 

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