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Sonne "schwächelt": Uni Graz leitet globale Beobachtungskampagne

Monday, 11 February 2013

 

 

Die Sonnenaktivität schwankt eigentlich in etwa elfjährigen Rhythmus, zurzeit jedoch "unerwartet zurückhaltend". Eine von Grazer Physikern geleitete Beobachtungskampagne will den Ursachen auf den Grund gehen.

 

 

 

 

Die Aktivität unserer Sonne schwankt im Rhythmus von etwa elf Jahren zwischen ruhigen und besonders aktiven Phasen mit vielen Sonnenflecken, Gasausbrüchen und Strahlungsstürmen. Ein Höhepunkt war für 2012/13 vorhergesagt, zurzeit verhält sich die Sonne jedoch erstaunlich zurückhaltend und Forscher rätseln über das "schwächelnde" Gestirn. Eine von Grazer Physikern geleitete Beobachtungskampagne will den Ursachen auf den Grund gehen.

 

Während eines Aktivitätsmaximums der Sonne kommt es häufig zu Sonneneruptionen, wobei hochenergetische Teilchen aus der Atmosphäre der Sonne ins All geschleudert werden. Die Gas- und Strahlungsausbrüche können Telekommunikations- und Energieversorgungsnetze stören, Satelliten beschädigen und den Flugverkehr auf der Erde massiv beeinträchtigen. Zudem kann die Elektronik an Bord von Satelliten durch die geladenen Teilchen beschädigt werden.

 

 

Schäden

Um Schäden besser vermeiden zu können, strebt man daher eine bessere Vorhersage und tieferes Verständnis der Sonnenaktivität und des sogenannten Weltraumwetters an. Das wird durch die jüngsten Entwicklungen der Zyklen aber nicht gerade einfacher: Der letzte Zyklus mit der Nummer 23 hatte im Jahr 2001 sein Maximum. Mit einem kleinen Sonnenfleck hat 2008 ein neuer Aktivitätszyklus begonnen und das Maximum war für 2012/13 erwartet. Einer seither unerwartet niedrigen Sonnenaktivität, die 2009 ihr bisheriges Minimum erreicht hat, folgten keine weiteren Höhepunkte: "Das Maximum des Zyklus Nr. 24 ist von sehr geringer Aktivität geprägt, die Amplitude ist nur halb so hoch wie in den Zyklen zuvor", konstatiert Manuela Temmer vom Institut für Physik an der Universität Graz im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.

 

Abweichungen im Zyklus seien zwar in der Vergangenheit einige Male beobachtet worden, können bisher aber nicht ausreichend erklärt werden. Vom Internationalen Komitee für Solar-Terrestrische Physik (SCOSTEP) wurde daher in Kooperation mit der NASA eine weltweite Beobachtungskampagne ins Leben gerufen, um die Tätigkeit des Gestirns konzertiert zu beobachten. Koordiniert wird das Projekt unter Namen "MiniMax24" von Manuela Temmer von Graz aus. "Rund 30 Institutionen, die Aktivitäten der Sonne sowohl mittels Bodenstationen als auch mit Satelliten beobachten, sind daran beteiligt. Im Fokus sind Sonnenflecken, aber auch koronale Löcher und Filamente im Zusammenhang mit Sonnenaktivitätsminima", so Temmer.

 

Die Uni Graz hat langjährige Erfahrung im Bereich der solar-terrestrischen Sonnenbeobachtung. Das zugehörige Sonnenobservatorium Kanzelhöhe in Kärnten ist österreichweit das einzige Sonnenobservatorium. Laut Leistungsvereinbarung mit dem Wissenschaftsministerium will sich das Observatorium in den kommenden Jahren als das österreichische Kompetenzzentrum für „space weather“- Beobachtungen und als Warnzentrum stärker positionieren. U.a. soll ein neues Sonnenteleskop zur Beobachtung von energetischen Schockwellen auf der Sonne sowie Methoden zur automatischen Bilderkennung von Sonneneruptionen entwickelt und in Quasi-Echtzeit angewandt werden.

 

Zum "Kleine Zeitung" Bericht

Zum "Standard" Bericht

 

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