"Ich erinnere mich gut daran, als Professor Hanslmeier im Gemeinderatssaal einem großen Publikum die Rätsel des Universums in einfacher lebendiger Sprache nähergebracht hat. Das ist eine Gabe, die mich fasziniert. Deshalb freue ich mich ganz besonders, ihm heute das Ehrenzeichen in Gold der Landeshauptstadt Graz zu überreichen", sagte Bürgermeisterin Elke Kahr.
Zahlreiche Gratulantinnen und Gratulanten gaben sich die Ehre, darunter Joachim Reidl, Vizerektor für Forschung, und Astrid Veronig, Vizedekanin der Naturwissenschaftlichen Fakultät, die auch durch die Feier führte.
Gäste von internationalen Fakultäten lösten sich am Podium ab, um mit großer Wärme ihre Glückwünsche zu überbringen, die erfolgreiche länderübergreifende Zusammenarbeit herauszustreichen und die eine oder andere Anekdote aus der gemeinsamen Zusammenarbeit zum Besten zu geben.
Die musikalische Bühne bespielten Hidden Pockets rund um Sohn Roland Hanslmeier.
Kometenhafte Karriere
Arnold Hanslmeier kam am 10. Februar 1959 in Feldbach zur Welt. Die war ihm allerdings nie genug.
Schon als Volksschüler wünschte er sich ein Fernglas und begann damit, den Himmel zu beobachten. An der Universität Graz studierte er Physik und Astronomie, 1983 promovierte er sub auspiciis.
Seit rund 35 Jahren hält er an der Uni Graz die Grundvorlesungen in Astronomie, 1994 bis 2000 war er Vorstand des Instituts für Astrophysik, 2005 wurde Hanslmeier zum Professor ernannt und leitete bis 2010 als Vorstand den Institutsbereich Geophysik, Astrophysik und Meterologie. Von 2010 bis 2012 war er außerdem Leiter des Instituts für Physik an der Universität Graz.
Seine Schwerpunkte liegen vor allem auf der Sonnenphysik, der Himmelsmechanik und dem Weltraumwetter. Er beschäftigt sich unter anderem mit den Gefahren, die durch Satelliten drohen, bemannten Raumfahrtmissionen, sonnenähnlichen Sternen, Exoplaneten, dunkler Materie und Leben im Universum. Forschungen und Gastprofessuren führten ihn auch nach Toulouse, Freiburg, Innsbruck, Teneriffa, Wien, Zagreb und La Laguna auf Teneri"a, wo im Teide-Observatorium das europaweit größte Teleskop steht.
Das Universum, verständlich erklärt
Wegen seiner didaktischen Fähigkeiten, komplizierte Dinge wunderbar einfach und anschaulich darzustellen, ist der Grazer Astrophysiker ein international gefragter Referent. Neben der herausragenden Anzahl von rund 480 Fachpublikationen und einiger Lehrwerke - darunter das etwa 800-seitigen Standardlehrbuch „Einführung in Astronomie und Astrophysik" -, ist er ein unermüdlicher Verfasser populärwissenschaftlicher Werke. Auslöser dafür war die Sonnenfinsternis 1999, die er in seinem Kinderbuch „Der Tag an dem es dunkel wurde" zum Thema machte.
Seither schrieb er unter anderem „Die Dimension des Weltalls", „Neue Fenster in das Universum" oder „Der Mond. Bis heute ein Rätsel". Mehr als zwei Dutzend Bücher sind es mittlerweile, die die Faszination des Universums einer breiten Ö"entlichkeit näherbringen sollen - auch, um ein stärkeres Bewusstsein für die Naturwissenschaften zu schaffen.
Darüber hinaus engagiert sich Hanslmeier auch im Bereich der Erwachsenenbildung als Vortragender und Vorstandsmitglied der Österreichischen Urania für Steiermark, deren Präsident er von 2011 bis 2015 war. Er ist außerdem Mitglied der Kommission für Astronomie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
2023 wurde ein Asteroid nach ihm benannt. Sein Name: 182674 Hanslmeier.