Sie soll einen großen Teil unseres Universums ausmachen, wurde dennoch nie sichtbar nachgewiesen, nur berechnet: dunkle Materie. An der Lösung dieses Rätsels arbeitet Suchita Kulkarni. Die Trägerin eines renommierten Elise-Richter-Stipendiums des österreichischen Wissenschaftsfonds FWF forscht seit zwei Monaten am Institut für Physik der Universität Graz.
„Ich möchte die abstrakte Theorie mit Experimenten verknüpfen“, erklärt die Astrophysikerin, die an der Universität Graz ihre eigene Forschungsgruppe zu dunkler Materie etablieren will. Ihr Ziel ist die Lücke zwischen theoretischen Ideen und praktischem Nachweis zu schließen. Und damit letztendlich auch zu klären, woraus die dunkle Materie besteht.
Kulkarni geht davon aus, dass die messbare Geschwindigkeit von Sternen und die Gravitationskraft zwischen den Galaxien Indizien für die Existenz der dunklen Materie sind. Die mathematischen Modelle zur Wechselwirkung will sie in praktischen Versuchen belegen. Unter anderem mit Hilfe des Teilchenbeschleunigers am angesehenen Forschungszentrum CERN in Genf (CH), wo sie ebenfalls mit WissenschafterInnen zusammenarbeitet.
Suchita Kulkarni war schon früh vom Weltall fasziniert. „Ich wollte immer verstehen, wie unser Universum funktioniert“, erinnert sich die gebürtige Inderin. Diese Leidenschaft hat sie zum Beruf gemacht und möchte sie an Interessierte weitergeben. Daher ist der Forscherin der Dialog mit der Bevölkerung ein wichtiges Anliegen. So geschehen vor wenigen Tagen, am sogenannten Dark Matter Day, der jährlich am 31. Oktober die dunkle Materie in ein öffentliches Licht stellt. „Die Interaktion mit LaiInnen ist inspirierend. Die Fragen sind Input für unsere Forschung“, bekräftigt Suchita Kulkarni.