DVD, Drucker sowie die Behandlung beim Augen- oder Hautarzt – die Laser-Technologie gehört längst zum Alltag. Im Herbst 1964 war es jedoch eine Sensation: Der erste steirische Laser erblickte das Rampenlicht. 60 Jahre später erinnert sich der Erbauer, Univ.-Prof.i.R. Dr. Franz Aussenegg, an die bahnbrechende Leistung, die als mittlerweile ältester österreichischer Laser im UniGraz@Museum zu bestaunen ist.
„Die Entwicklung und heutigen Anwendungen waren nicht vorhersehbar“, denkt Franz Aussenegg an die Präsentation des ersten steirischen Lasers vor genau sechs Jahrzehnten zurück. Die Maschine zur Erzeugung von gebündeltem Licht hatte kurz davor in den USA für Furore gesorgt, aber nur langsam den Weg über den Atlantik genommen. Als damals 26-jähriger Assistent am Institut für Physik der Karl-Franzens-Universität Graz hatte Aussenegg die Spur aufgenommen und als Erster in der Steiermark diesen Apparat gebaut. „Der wissenschaftliche Austausch war aufgrund fehlender Kommunikationsinstrumente nur sehr schwach ausgeprägt. Der Bau des Lasers war vielfach eine Bastelei“, schmunzelt der Physiker. „Ich habe mit einer einfachen Batterie und Isolierband gearbeitet, aber auch mit Rubinstäben mit besonderer optischer Qualität.“
Das Gerät existiert noch immer. Es ist in Österreich eine echte Rarität. Das bei seiner Entwicklung erworbene Wissen um damals völlig neuartige Aspekte der optischen Technologie war auch die Basis für die von Franz Aussenegg am Institut für Experimentalphysik der Uni Graz etablierte Forschungsrichtung Nanooptik. Diese Kombination von Lichttechnik und Nanotechnologie fand und findet große internationale Anerkennung. Dafür wurde Franz Aussenegg - er war auch viele Jahre Vorstand des Instituts für Experimentalphysik - das Ehrenzeichen in Gold der Landeshauptstadt Graz verliehen.
Anlässlich des 60. Geburtstages des ersten steirischen Laser wird am 31. Jänner 2024, um 19 Uhr im UniGraz@Museum im Hauptgebäude, wo die Maschine ausgestellt ist, an die steirische Pionierleistung erinnert.
Wann: Mittwoch, 31. Jänner 2024, 19 Uhr
Wo: UniGraz@Museum, Universitätsplatz 3, Tiefparterre, 8010 Graz
(Anmeldung ist nicht erforderlich)