Dieser Tage wurde Dr. Dissauer für ihre hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen mit dem Josef Krainer-Förderungspreis des Landes Steiermark geehrt, nachdem sie bereits 2019 mit dem Frauenförderpreis der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz ausgezeichnet worden war.
Karin Dissauer beschäftigt sich in ihrer Forschung mit Sonneneruptionen, sogenannten koronalen Massenauswürfen (CMEs) und Flares. Diese stellen die Hauptursache für Störungen unseres Weltraumwetters dar. Dabei werden enorme Mengen an magnetischem Plasma in den interplanetaren Weltraum geschleudert sowie erhöhte elektromagnetischer Strahlung freigesetzt. Erreichen solche „Sonnenstürme“ die Erde, hat dies einerseits wunderschöne Polarlichter zur Folge. Andererseits sind sie aber auch für erhöhte Teilchenstrahlung im erdnahen Weltraum verantwortlich. Weiters können Sonnenstürme zur Störung von Satelliten und im Extremfall sogar zur Beschädigung technischer Anlagen auf der Erde und zu Stromausfällen führen.
In ihrer international viel beachteten Dissertation „Diagnostics of coronal dimmings associated with solar coronal mass ejections“ behandelt die Forscherin die Initiierung und frühe Ausbreitungsphase von CMEs und sog. koronalen Verdunkelungen, das sind „massearme“ Regionen in der unteren Korona (der äußere Atmosphärenschicht der Sonne), die entstehen, sobald sich ein CME ausbreitet. „Die Analyse dieser Regionen erlaubt es sehr früh charakteristische Eigenschaften von CMEs zu bestimmen, was in weiterer Folge zu einer verbesserten Vorhersage des Weltraumwetters führen könnte“, so die prämierte Wissenschaftlerin mit steirischen Wurzeln.
Nach ihrer Dissertation an der Universität Graz, und einer darauffolgenden Post-doc Phase am Institut für Physik, Fachbereich Astrophysik, Geophysik, Meteorologie, ist Karin Dissauer aktuell als Research Scientist am NorthWest Research Associates in Boulder, Colorado, USA, tätig.