Es ist ein ambitioniertes Projekt: Das European Solar Telescope (EST) wird mit einem Durchmesser von 4,5 Metern das größte je in Europa gebaute Sonnenteleskop sein und einzigartige Beobachtungen der Vorgänge auf dem heißen Stern ermöglichen. Die Uni Graz ist bei den Vorbereitungen mit an Bord. Auf Initiative von Univ.-Prof. Dr. Arnold Hanslmeier treffen sich von 9. bis 11. Oktober 2017 führende VertreterInnen der Sonnenphysik-Institute aus den beteiligten Ländern in Bairisch Kölldorf in der Oststeiermark. Organisiert wird die erste EST-Tagung in Österreich in Kooperation mit der Uni Graz, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und der Region Bad Gleichenberg.
„Das Teleskop wird mit einer ganz neuartigen Technologie ausgestattet sein und so die weltweit besten Bilder der Sonne liefern. Man kann damit Details in einer Größe von rund 50 Kilometern erkennen“, weiß Hanslmeier. Dadurch gewonnene neue Einsichten sind auch für die Erde relevant. Sie sollen unter anderem dazu beitragen, den Zusammenhang zwischen der Sonnenaktivität und dem Klima auf unserem Planeten zu verstehen sowie die Vorhersage des Weltraumwetters, verursacht durch Sonneneruptionen, zu verbessern.
„14 Staaten haben ihre Absicht erklärt, sich am EST zu beteiligen. Die Gesamtkosten liegen bei etwa 200 Millionen Euro, die unter den Mitgliedsländern aufgeteilt werden“, so Hanslmeier. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant. Stehen wird das Teleskop auf Teneriffa.
Ziel der Konferenz ist, neben wissenschaftlichen Diskussionen, das Projekt potentiellen Stakeholdern, Kooperationspartnern und Förderorganisationen vorzustellen.
Dienstag, 10.10.2017